Unmittelbar an der B 111 und an der schmalsten Stelle Usedoms befindet sich der Ferienort Koserow. Er ist keiner der Kaiserbäder, aber dafür hat er einen anderen idyllischen Charme. So gehört er zu den Usedomer Bernsteinbädern, zu denen ebenfalls Loddin, Zempin und Ückeritz zählen. Wer diesen Küstenort besucht, kann sich perfekt eine Auszeit vom Alltagsstress nehmen. Von Koserow geht eine natürliche Ruhe aus, die sich sofort auf das Gemüt überträgt. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Ort langweilig wäre. Nein, er ist äußerst lebendig, allerdings läuft alles nach dem Motto »Eile mit Weile«. Ist das nicht herrlich! Die wunderschönen Aussichten auf den Ort und das Meer tun ihr Übriges dazu.
Die versteckten Highlights von Koserow
Koserow trumpft nicht mit Prunk auf. Stattdessen ist es ein Ferienort, der durch seinen stillen Charme entzückt. So gibt es eine Seebrücke, die 1993 mit einem ausgebauten Promenadenplatz neu errichtet wurde. Die einstige Brücke fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Einstige Salzhütten sind in einladende Boutiquen und Gaststätten verwandelt worden, in denen Einheimische auf Gäste treffen. Immer ein Erlebnis ist ein Abstecher zur ehemaligen Wüstung Damerow, deren Historie bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht. Der berühmte Maler Otto Niemeyer-Holstein hat genau dort im 20. Jahrhundert ein Gehöft inklusive Kunstatelier errichtet, welches er ganz glanzlos »Lüttenort« nannte. Inzwischen ist es ein Museum, in dem Kunstwerke des Malers zu bestaunen sind. Nur ein Katzensprung ist es von dort bis zum einstigen Forsthaus Damerow, welches heute einen Restaurantbetrieb beherbergt.
Die Perspektive ändern
Es lohnt sich im Leben, hin und wieder die Perspektive zu verändern. Dies relativiert den Blick auf manche Alltagssorgen. An kaum einem anderen Ort gelingt dies besser, als auf dem Streckelsberg in Koserow. Die circa 58 Meter hohe Kliffranddüne ist die dritthöchste Erhebung auf der Insel. Von ihr haben Besucher einen faszinierenden Blick auf das Meer und die Flora sowie Fauna des malerischen Umlands. Anschließend ist es empfehlenswert, in einer der Gaststätten des Ortes einzukehren. Auf der Speisekarte finden sich unter anderem regionale Genüsse, die sehr fleisch- oder fischhaltig sind. Die bodenständigen Speisen sind eine Gaumenfreude und runden einen gelungenen Tag geschmackvoll ab.
Die Geschichte Koserows: geprägt von Sand, Sagen und Strand
Das Wort Koserow leitet sich von dem Begriff »Kuzerowe« her, welcher aus dem Slawischen stammt. Mit ihm werden Sandböden bezeichnet, auf dem nur Ziegen leben können. Bevor der Ort im 18. Jahrhundert in den preußischen Besitz überging, unterstand er der schwedischen Herrschaft. Fischer und Angler prägten über Jahrhunderte den Fischerort. Darüber hinaus wurden Salzhütten erbaut, um den Fisch zu konservieren. Unweit davon gab es zudem eine Strandhalle und ein Damen- sowie Herrenband. Der eigentliche Tourismus begann jedoch erst, als Koserow 1911 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Neben den Fakten rankt sich eine Sage um Koserow. So soll vor dem Ort die verwunschene Stadt Vineta gelegen haben, die durch ein Sturmhochwasser im Meer für immer verschwand.
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